Foto: NABU/Christoph Moning
Der blaue Himmel ist noch frei von den wohl wendigsten der gefiederten Flieger, die in den Sommermonaten ihre Runden
durch unsere Siedlungen drehen: Die Mauersegler. Aus ihren westafrikanischen Überwinterungsgebieten kehren sie um den 1. Mai nach Deutschland zurück – und verlassen uns ebenso pünktlich stets
rund um den 1. August. Wir rufen dazu auf, für den Mauersegler an und in Gebäuden Hand anzulegen und geeignete Nistkästen anzubringen.
Mauersegler, die von manchen Menschen mit Schwalben verwechselt werden, aber mit gut 40 Zentimetern Flügelspannweite
deutlich größer sind als diese, werden nicht ohne Grund als „Sommervögel“ bezeichnet: Sie halten sich nur ein gutes Vierteljahr in unseren Breiten auf, bevor sie in in ihre Überwinterungsgebiete
zurückkehren. Sie sind dem Menschen bereits vor Jahrhunderten mit dem Entstehen der Dörfer und Städte gefolgt. Vom einstigen Felsbrüter wurden sie zu einer Art, deren „Felsen“ künftig höhere
Häuser waren und deren „Schluchten“ die Straßen. Genau dort sind ihre wendigen Flugmanöver untrennbar mit den schrillen „sriiiii“-Rufen verbunden, die zum Sommer gehören wie Grillabende und
Radtouren.
Wenn Mauersegler aus ihren Winterquartieren nach tausenden Flugkilometern zu uns zurückkehren, suchen sie potentielle
Brutplätze auf. Dazu zählen Einschlüpfe hinter Dachziegeln, Hohlräume hinter Verschalungen und anderes mehr. Mauersegler sind dabei nicht wählerisch – Hauptsache, sie können geschützt
brüten.
Die Flugkünstler verbringen fast ihr gesamtes Leben in der Luft – ihre kurzen Beinchen deuten bereits darauf hin.
Tatsächlich fangen sie ihre Nahrung – Insekten – im Flug. Oftmals bis in atemberaubenden 3.000 Metern Höhe! Sie schlafen sogar beim Fliegen – und auch die Paarung klappt in der
Luft.
Auch das durch Speichel zusammengehaltene Nistmaterial – Halme, Federn, Haare und anderes – wird während des Fliegens
gesammelt. Die Brut hingegen findet in den erwähnten Hohlräumen statt. Und hier beginnt das Problem: Durch veränderte Bauweisen von Neubauten sowie Sanierungen und Isolierungen – aus
Klimaschutzsicht unverzichtbar – wird den Mauerseglern immer öfter der Zutritt versperrt. Die Folge: Ein rapider Rückgang von Brutplätzen!
Dem sollte schnellstens entgegengewirkt werden. Noch ist es nicht zu spät dafür, spezielle Nistkästen für den
Mauersegler zu bauen und anzubringen. An Privathäusern, Schulen oder Industriehallen. Mauersegler haben es gern gesellig. Deshalb ist empfehlenswert, gleich mehrere Kästen nebeneinander
anzubringen.
Wer eine größere Anzahl solcher Kästen anbringt, hat höhere Chancen, dass sie alsbald beflogen werden. Mauerseglerkästen
können mit etwas Geschick aus Holz selbst gebaut oder auch aus dem bewährten Material Holzbeton im Fachhandel bezogen werden. Darüber hinaus gibt es für Bauherren, die ein Gebäude planen und neu
bauen, einbaubare Niststeine. Als Faustregel für die Mindesthöhe von Mauerseglerbruten gelten rund 6 Meter; selten brüten sie niedriger.